In 12 Jahren ist es soweit: Innerhalb der Europäischen Union dürfen dann keine Neuwagen mehr zugelassen werden, die einen Antrieb mit Verbrennungsmotor besitzen. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, so schallt es jedenfalls seit Monaten aus Politik und Medien. Bereits heute sieht man immer mehr Elektroautos auf den Straßen, obwohl diese vergleichsweise teuer sind. Jedes Benzin- oder Dieselfahrzeug, das sprichwörtlich aus dem Verkehr gezogen wird, müsste sich senkend auf die Absatzmengen an den Zapfsäulen bzw. Tankstellen auswirken, was diese langfristig überflüssig macht.
Tankstellen, die ihre Produktpalette auf Benzin- und Dieselkraftstoff beschränken, findet man in Deutschland bereits seit Jahren nur noch selten. Heißer Kaffee, Tabakwaren, belegte Brötchen, Reifendruck-Kontrolle und Autowäsche sind nur wenige Beispiele für Produkte und Dienstleistungen, die heute quasi zum Standardrepertoire der meisten Tankstellen gehören. Tanken kann zum Erlebnis werden und einer kleinen, leider oft sehr teuren Shopping-Tour gleichen. Dennoch bleibt die Betankung des Fahrzeugs mit Benzin oder Diesel wohl das Hauptanliegen, wenn ein Fahrer seinen Wagen an die Zapfsäule lenkt. Geht man davon aus, dass das Verbrenner-Aus im Jahre 2035 dafür sorgen wird, dass die Nachfrage nach fossilem Kraftstoff sinkt, müssen Tankstellen ihr Kerngeschäft ausweiten, umgestalten oder einstellen.
Bereits vor 13 Jahren berichtete "die WELT", dass in Deutschland immer mehr Tankstellen schließen und dass man als Tankstellenpächter an den bereits damals sehr hohen Spritpreisen kaum noch Geld verdienen kann. Der Artikel aus dem Jahr 2010 beziffert die Anzahl der Tankstellen in Deutschland mit 14.410, was einem Minus von 650 Stationen im Vergleich zum Jahr 2005 entsprechen soll. Diese Zahlen sind insofern interessant, da wir (benzinpreis-aktuell.de), als wir im Jahre 2014 an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffpreise angeschlossen wurden, von rund 14.800 Tankstellen in Deutschland die Preise für Benzin und Diesel abfragen konnten. Demnach scheint es so, dass die Anzahl an Tankstellen, zwischen den Jahren 2010 und 2014, wieder anstieg.
Aktuell - im August 2023 - beziehen wir von knapp 15.000 Stationen die aktuellen Preisdaten, was für einen weiteren marginalen Anstieg innerhalb der letzen neun Jahre spricht. Ein akutes Tankstellensterben, das immer mal wieder herbeigeredet wird, findet zum aktuellen Zeitpunkt jedenfalls nicht statt.
Dennoch berichtete das "Handelsblatt" erst kürzlich, dass der Kraftstoffverbrauch seit 2019 um rund 9% gefallen ist. Im Artikel kann man auch lesen, wie sich Tankstellenbetreiber und Handelsketten auf die "Elektrifizierung der Fahrzeuge" vorbereiten und welche Prognosen sie stellen.
Dass sich die Benzin- und Dieselpreise mehrfach am Tag ändern ist in Deutschland ein Quasi-Standard. Nicht wenige Tankstellen ändern ihre Preise mehr als 20 mal innerhalb von 24 Stunden, Preisschwankungen von bis zu 20 C...
Artikel WeiterlesenErinnern Sie sich noch an den "Tankrabatt", den die Deutsche Bundesregierung aufgrund der exorbitant hohen Spritpreise im vergangenen Jahr von Juni bis August 2022 gewährte? Im Rahmen der Erstellung einiger Statistiken sind wir wieder ü...
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