Sie fahren jeden Tag - morgens und abends - zu den gleichen Uhrzeiten an der gleichen Tankstelle vorbei. Die Differenz bei den Preisen für Benzin und Diesel kann da schnell für Verwunderung sorgen.
Aktuell kostet ein Liter Super am Morgen rund 1,85 Euro. Um ganze elf Cent ist der Preis dann in den Abendstunden gesunken − er liegt dann bei circa 1,74 Euro. Diese Preisschwankungen sind bei anderen Waren des täglichen Bedarfs nicht zu beobachten. Ob Milch, Brot oder Joghurt: Im Laufe von nur 24 Stunden ändern sich die Preise in der Regel nicht.
Grundsätzlich sind die Preise natürlich immer von dem Verhältnis von Nachfrage und Angebot abhängig. Allerdings ist dies bei den Kraftstoffen nicht der ausschlaggebende Grund dafür, dass ihre Preise derart stark schwanken. Die Ursache liegt hier tatsächlich eher in der Bequemlichkeit der Autofahrer. Hoch sind die Preise nämlich vor allem zu den Zeiten, in denen besonders viele Menschen ihr Fahrzeug betanken − und dies sind die Morgenstunden auf dem Weg zur Arbeit.
Die Lieferkette oder die Produktion sind für die großen Preissprünge im Laufe eines Tages also kaum verantwortlich. Das Phänomen lässt sich hauptsächlich mit Marketingstrategien begründen.
Der Kundenzulauf und die Verkehrsbewegungen werden von den Mineralölkonzernen schließlich genaustens beobachtet. Diese wissen somit natürlich, dass die Autofahrer Sprit benötigen, um ihren Arbeitsweg zu überwinden. Wird am Vorabend versäumt, einen Blick auf die Tankanzeige zu werfen, muss dafür am Morgen mehr gezahlt werden.
Doch auch die führenden Marktteilnehmer spielen eine Rolle bei der Gestaltung der Preise für Benzin und Diesel. So setzen die ganz großen Konzerne den Startpunkt für die neuen Preisrunden. Die Preise für die Kraftstoffe steigen dann am Morgen. Da die zwei größten Gesellschaften über ein besonders umfassendes Netz an Tankstellen in der gesamten Bundesrepublik verfügen, sind diese in der Lage, die Preiserhöhungen anzuführen.
Glücklicherweise gibt es aber dennoch Bereiche, in denen Autofahrer mehr Auswahlmöglichkeiten zwischen den Angeboten und ihren Tarifen haben. Dies wird beispielsweise bei der Online KFZ Versicherung deutlich. Die einzelnen Anbieter unterscheiden sich sowohl in ihren Preisen als auch in ihren Leistungen teils stark voneinander − anders als bei den Spritpreisen ergibt sich hier demnach durchaus ein großes Einsparpotential.
Es würde sich jedoch an der Preisgestaltung von Benzin und Diesel kaum etwas ändern, wenn Autofahrer einfach auf die kleineren Tankstellen ausweichen würden. Über die sogenannte Markttransparenzstelle erhalten nämlich auch diese die entsprechenden Preisinformationen. Das neue Preisniveau setzen viele Anbieter umgehend um − und das sogar automatisch.
Entscheidet sich ein Tankstellenbetreiber dafür, sich diesem Preiskampf zu entziehen und hält seine Preise über den Tag auf einem konstanten Niveau, profitiert er davon kaum. Attraktive Preise bedeuten nämlich nicht, dass Kunden einer Tankstelle dadurch langfristig treu bleiben. Wenige Preisänderungen oder der vollständige Verzicht auf diese wird von den Kunden also aus Sicht der Tankstellenbetreiber also nicht belohnt. Die Entscheidung für oder gegen eine Tankstelle hängt nämlich vor allem davon ab, ob der angezeigte Preis niedriger als der der Wettbewerber ausfällt.
Den Autofahrern ist es also nur wichtig, so günstig wie möglich zu tanken. Bei welcher Tankstelle sie dies tun, ist für sie irrelevant.
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